Bürgerinitiative Unteres Geistal (BI UG) zieht erste positive Bilanz


Betroffenheit und Unverständnis über die geplante Bahntrasse

 

Nach einer Vorstandssitzung der Bürgerinitiative unteres Geistal (BI UG) gab es zufriedene Gesichter bei den Teilnehmern aus den Stadtteilen Allmershausen, Heenes und Kalkobes. Die Mitgliederzahl wächst stetig und die Liste der Unterschriften gegen die geplante Bahntrasse-Blankenheim- Kirchheim nimmt immer mehr zu.
Michael Wamser, Vorsitzender, kommentiert: "Der Anfang ist gemacht. Wir spüren im Geistal und in unseren Stadtteilen Betroffenheit und Unverständnis über die geplante Streckenführung. Wir freuen uns darum umso mehr, dass unser Protest in Politik und Wirtschaft viel Rückenwind ausgelöst hat, der selbst aus Berlin kommt und dort wahrgenommen wird. Wenn sich die Vorstellungen des Bundesverkehrsministeriums und der Deutschen Bahn AG durchsetzen, sind neben den vielen Menschen auch ein intaktes Ökosystem und Wasserschutzgebiete betroffen. Dagegen wird der Widerstand auch weiter wachsen."
Der dritte Vorsitzende Dietmar Becker aus Allmershausen nennt Zahlen: "Mit Stand von Mitte Juni haben wir mehr als 1800 Unterschriften gesammelt und rund 200 Mitglieder gewonnen. Dies ist ein starkes Signal in den politischen Raum, das allerdings dankenswerter Weise in den Kommunen, der Stadt Bad Hersfeld und auf Landesebene sowie bei unseren Bundestagsabgeordneten auch aufgegriffen wird. Aber auch die Kontakte und Gespräche mit dem Landrat und vielen betroffenen Bürgermeistern in der Region und weiteren Bürgerinitiativen wie in Neuenstein oder Ludwigsau sind sehr fruchtbar. Man rückt hier immer mehr zusammen und kommt zu gemeinsamen Aktionen."

Ein weiterer Aspekt der geplanten Trasse ist, dass entgegen der Landesplanung die Stadt Bad Hersfeld als ICE - Haltepunkt abgekoppelt werden soll. Ralf Neumeyer, zweiter Vorsitzender aus Kalkobes, kommentiert: "Dieser Umstand bewegt viele vor allem in Bad Hersfeld als Wirtschaftsstandort. Wirtschaftsverbände und Unternehmen sehen für ihre Mitarbeiter aus der Region große Belastungen kommen. Viele Pendler nach Kassel, Fulda oder Frankfurt würden erheblich längere Fahrtzeiten zu ihren Arbeitsplätzen in Kauf nehmen müssen.

Auch die Festspiele wären betroffen. Die Anreise für die Mitglieder des Ensembles würde komplizierter. Gleiches gilt für die Touristen und Festspielbesucher in unserer Kurstadt, deren Attraktivität und Entwicklung großen Schaden nehmen würde."

Die Menschen in der Region verstehen nicht, wieso die so naheliegende Alternative eines Ausbaus der bestehenden Trasse im Haunetal, verbunden mit entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen, nicht möglich sein soll. Denn die Bereitschaft der dortigen Gemeinden, dies zu tolerieren, ist bereits bekundet worden. Dadurch wäre der ICE - Haltepunkt in Bad Hersfeld nicht nur gesichert, sondern wie geplant auch ausbaubar.

 

Ansprechpartner:    Christof Coninx